Lehrerworkshop zum Thema „Gruppenarbeit“ – Bericht von Christine

Mein Name ist Christine und ich mache derzeit meinen Master in Erziehungswissenschaften mit dem Schwerpunkt auf Erwachsenenbildung. Über eine Freundin, die vor zwei Jahren für einige Wochen am DIANI Bildungs- und Sozialzentrum, Kenia mitgeholfen hat, bin ich auf das Projekt aufmerksam geworden und war sehr froh, dass ich die Möglichkeit hatte, vom 18.02.18 bis zum 20.03.18 selbst dort teilhaben und mitwirken zu können.

Als künftige Erwachsenenbildnerin stand für mich zunächst die Arbeit mit den LehrerInnen im Vordergrund. In erster Linie war ich sehr neugierig, wie die LehrerInnen in Kenia unterrichten, welche Methoden angewendet werden, welche Fächer und Inhalte vermittelt werden, wie ein Schultag abläuft und so weiter…. Des Weiteren habe ich mir aber auch erhofft, durch die Konzeption und vor allem durch die Durchführung des Workshops praktische Erfahrungen für meine spätere berufliche Tätigkeit sammeln zu können.

Die Planung des Workshops habe ich schon vor meiner Abreise nach Kenia begonnen und stets Rücksprache mit Susanne Reich -Volontärbebeauftragte in Kenia- gehalten, von der ich vorab und vor allem vor Ort viel Unterstützung und Rat bekommen habe. Sie hat mir auch schon vor Abflug mitgeteilt, dass es gut wäre, wenn ich das Thema „Gruppenarbeit“ mit in den Workshop aufnehmen würde, da Gruppenarbeit seit kurzer Zeit auch vom kenianischen Kolloquium verlangt wird. So konnte ich entsprechende Materialien und Bücher aus Deutschland mitnehmen und mich gut vorbereiten.

Den Eindruck von Susanne sowie von anderen VolontärInnen, dass der Unterricht sehr einseitig und lehrerzentriert abgehalten wird und fast nur aus Frontalunterricht besteht, konnte ich während meiner Zeit in Kenia bestätigen, was die Einführung des Themas „Gruppenarbeit“ umso mehr legitimierte.

Nach einer kurzen anfänglichen Zurückhaltung der LehrerInnen nahmen diese aber aktiv am Workshop teil und waren sehr interessiert an den neuen Ideen und Gruppenarbeitsmethoden. Um für besseres Verständnis zu sorgen und vor allem, um die LehrerInnen möglichst aktiv und viel in den Workshop miteinzubeziehen, habe ich die vorgestellten Methoden nach deren Erläuterung direkt mit den LehrerInnen durchgeführt, wobei diese mit viel Spaß mitgemacht haben.

Die größte Herausforderung bei der Planung des Workshops war es, geeignete Methoden für den Workshop zu finden. Da eine Schulstunde dort nur 30 Minuten dauert, mussten auch die Methoden für die Gruppenarbeit entsprechend kurz, aber dennoch effektiv sein. Letztlich glaube ich aber, dass ich einige passende Methoden finden  konnte und den LehrerInnen ein kleines Repertoire an die Hand geben konnte.

Neben meiner Arbeit mit dem Workshop war ich während der Schulzeit täglich in der 2. Klasse und habe dort die Lehrerin unterstützt. In den Fächern Englisch, Mathe, Kunst und Sport habe ich auch oft selbst Unterrichtsstunden vorbereitet und durchgeführt. Außerdem habe ich mit anderen Volontärinnen drei Kinder dieser Klasse besonders intensiv betreut, da diese der restlichen Klasse „etwas hinterher waren“.

Die Arbeit mit den Kindern hat mir sehr großen Spaß gemacht und sie sind mir sehr ans Herz gewachsen. Ich fand es toll, dass ich neben der Arbeit mit den Erwachsenen auch einen so intensiven Kontakt zu den Kindern hatte und intensiv in das Schul- und Unterrichtsgeschehen eingebunden war.

Erfreulich fand ich auch, dass die Lehrerin der 2. Klasse nach meinem Workshop ein paar der von mir vorgestellten Methoden angewandt hat und versucht hat, die Gruppenarbeit in ihren Unterricht zu integrieren.

Abschließend kann ich sagen, dass die Zeit in Kenia für mich äußerst erlebnisreich, gewinnbringend und vor allem bewegend war. Mein Aufenthalt hat meine Sicht und meine Einstellung in vielen Bereichen stark verändert und geprägt und ich bin sehr froh, diese Erfahrung gemacht zu haben.