Jahresbericht 2016

Gelsenkirchen, Januar 2017
Liebe Freunde und Unterstützer des Projektes Lebensblume e. V.,Logo_2017

im Namen aller Mitglieder des Projektes Lebensblume e. V. sowie des DIANI Bildungs- und Sozialzentrums in Diani/Kenia bedanken wir uns sehr herzlich für das entgegengebrachte Vertrauen und Ihre Unterstützung im vergangenen Jahr.

Derzeit werden 162 Kinder von 11 Lehrern betreut und 19 weitere Angestellte sind im Projekt beschäftigt.

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Außerdem unterstützen wir 39 unserer früheren Schüler, die jetzt weiterführende Schulen besuchen. Wir können stolz berichten, dass in diesem Jahr die ersten ehemaligen Schüler unserer Schule erfolgreich das Gymnasium bzw. die technische Schule abgeschlossen haben.

Ohne unser gemeinsames Engagement hätten sie die Chance dazu wohl nicht erhalten.

Auch im vergangenen Jahr konnten wir mit Ihrer Hilfe neben dem laufenden Schulbetrieb weitere Baumaßnahmen realisieren und neue Ideen umsetzen. So entstanden z. B. der Umbau des Containers in eine Werkstatt und die Umgestaltung eines offenen Pavillons in einen Büroraum. Drei engagierte Helfer aus Deutschland – Udo, Hans-Jakob und Peter – unterstützten diese Arbeiten tatkräftig und führten weitere Reparaturarbeiten durch, z.B. die der Schulmöbel oder sie beaufsichtigten die Fertigstellung der Klassenräume.

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Der Anfang 2014 begonnene Neubau eines Schultraktes mit vier Klassen- und einem Sport-/Judoraum konnte erst Anfang 2016 fertiggestellt werden, da die erforderlichen finanziellen Mittel erst zu diesem Zeitpunkt Verfügung standen.

Schulklasse

Dank Ihrer finanziellen Unterstützung hat unsere Sozial-Arbeiterin Nelly für die Schüler und Angestellten die ersten dringend benötigten Geburtsurkunden organisiert. Sie sind für die Erstellung einer Krankenversicherungskarte oder die Zulassung an einer weiterführenden Schule notwendig. Ziel ist, alle fehlenden Geburtsurkunden zu beschaffen.

Ein fester Bestandteil unseres Projektes ist die Mitarbeit unserer Volontäre oder anderer freiwilliger Helfer vor Ort. Von ihnen wurden wieder vielfältige Aktionen außerhalb des normalen Schulunterrichts angeboten. Dazu gehörten u.a.: Förderstunden und Deutschunterricht, tägliches Zähneputzen (was nicht in allen Familien selbstverständlich ist), wöchentliche Schwimmtage, regelmäßige Strandsäuberungstage durch die Kinder und zweiwöchige Ferienspiele in den Sommerferien. Da es in Kenia nicht üblich ist, Briefe zu schreiben, ist es eine wichtige Aufgabe der Volontäre, die Kinder beim Briefeschreiben an ihre Paten bzw. an die Schüler der Schulpartnerschaft zu unterstützen.

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Auch interne Fortbildungsmaßnahmen von den Volontären für die Lehrer standen wieder auf dem Programm, z. B. zu den Themen „Mathematik“, zur „Gewaltprävention“ und „Disziplin“. Außerdem finanzierte der Verein die Teilnahme von 11 Lehrern an externen Fortbildungen für „Englisch“, „Mathematik“ und „Motivation“. Dadurch wurde die Gestaltung des Unterrichts wesentlich  verbessert.

2Seit 2014 wird Judo im Rahmen des Sportunterrichtes und in Form von Arbeitsgemeinschaften angeboten. Dank des erfolgreichen Trainings durch den Judolehrer Masha und seiner Begeisterungsfähigkeit konnten bereits in diesem Jahr fantastische Ergebnisse erzielt werden. So qualifizierten sich vier jugendliche Sportler für die kenianische Nationalmannschaftund gewannen bei einem internationalen Turnier in Burundi fünf Bronzemedaillen. Für dieses Sportereignis erhielten die Jugendlichen neue Sportkleidung, welche dem Verein in Deutschland im Rahmen einer Sammelaktion gespendet und von Volontären mit nach Kenia genommen wurde. Für die Reise- und Unterbringungskosten haben die Sportler selber Sponsoren gesucht, indem sie in Hotels ihre Fähigkeiten demonstrierten und dafür 200 Euro Spenden erhielten. Wir hoffen, dass sie vom kenianischen Judoverband Fördermittel erhalten, damit sie im kommenden Jahr auch an einem Wettkampf in Sansibar teilnehmen können.

Judo

Um kurzfristig Kindern helfen zu können, die in problematischen Familienverhältnissen leben, sich in Notsituationen befinden und vorübergehend Hilfe oder eine Übernachtungsmöglichkeit benötigen, wurde auf unserem Schulgelände eine Übernacht-Betreuung (Night-Care) eingerichtet. Eine frei gewordene Wohnung wurde dazu mit Möbeln ausgestattet. Hier ist nun Platz für eine Betreuerin und bis zu 6 Kinder.

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Zu den regelmäßigen Vereinsaktivitäten in Deutschland gehört die Präsentation unseres Projektes auf Basaren und in Schulen, z. B. beim „Martinsmarkt“ in Heinsberg-Orsbeck oder erstmals bei den Frauengemeinschaft in Gangelt und Höngen.

Ausblick:

In Kenia wird das Schulsystem ab 2017 umgestellt, gleichzeitig werden die Lehrpläne angepasst. Die Primarschule wird auf 6 Schuljahre gekürzt, danach ist eine 3-jährige Mittelschule vorgesehen. Anschließend könnten die geeigneten Schüler die letzten 3 Jahre bis zum Abitur fachbezogen wählen. Wir überlegen, ob wir diese Mittelschule bei uns aufbauen wollen. Der Neubau weiterer Klassenräume sowie die Erweiterung der Toilettenanlage wären dafür erforderlich.

Die Umstellung der Lehrpläne für die ersten Schuljahre kommt uns sehr entgegen, da dort viele Montessori-Ideen umgesetzt werden. Sie erfordert aber auch kostenintensive Fortbildungsmaßnahmen der Lehrer, da sie noch nicht über die notwendigen pädagogischen Kenntnisse verfügen.

Die Anforderungen der Schulbehörde an den Computer-Unterricht stellen das Projekt vor neue Herausforderungen. Derzeit statten wir einen PC-Raum aus und planen die ersten Unterrichtseinheiten. Dabei unterstützen uns einige ehemalige Schüler, die nach einer entsprechenden PC-Schulung ihr Wissen gemeinsam mit einem Lehrer an jüngere Schüler weitergeben und eine Schulwebseite erstellen werden.

„Bildung ist die stärkste Waffe, die es gibt, um die Welt zu verändern.“ Dieses Zitat von Nelson Mandela können wir durch unsere Projektarbeit bestätigen.

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen und Ihrer Familie ein gesundes, friedvolles und erfolgreiches Jahr 2017 und verbleiben

mit herzlichen Grüßen

Projekt Lebensblume e. V.