Danke Kenia! – Bericht von Mia

Ich würde meinen Aufenthalt im DIANI Bildungs- und Sozialzentrum als bereicherndes Erlebnis beschreiben, an welches ich mich mein ganzes Leben erinnern werde.
Ich konnte einen Einblick in die kenianische Kultur, die Lebensweise und in die Sichtweisen der Menschen vor Ort sammeln. Insgesamt war ich knapp sieben Wochen in Kenia.

In Deutschland studiere ich soziale Arbeit und habe den Aufenthalt in Kenia dazu genutzt mein erstes Berufsfeldpraktikum zu absolvieren. Ich muss sagen, dass ich fachlich gesehen nicht viel für mein Studium mitnehmen konnte. Jedoch denke ich, dass der Aufenthalt in Kenia meine professionelle Haltung entscheidend geprägt hat.

Meine Aufgaben im DIANI Bildungs- und Sozialzentrum:

  • Unterstützung der Klassenlehrerin in Klasse 1
  • Nachhilfe für Schüler der 1. & 2. Klasse
  • Tägliches Zahnputzprogramm nach dem Mittagessen
  • Gestaltung der kreativen Stunden

Bei meiner Arbeit wurde ich stets von den Lehrkräften unterstützt und meine Arbeit wurde von Ihnen wertgeschätzt. Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass die Lehrer selbst angefangen haben sich zu reflektieren und bei Problemen und Vorfällen auf mich zu gekommen sind.

Da ich persönlich keine Erfahrungen darin habe, wie man richtig unterrichtet versuchte ich den Unterricht mit kreativen Ideen zu unterstützen. Einmal in der Woche setzte ich mich mit der Lehrerin zusammen und überlegte, wie man den geplanten Unterrichtsstoff ihrerseits mit meinen Ideen verbinden könnte. Wir sind dabei immer auf einen gemeinsamen Nenner gekommen und konnten gegenseitig viel voneinander lernen. Am Anfang war ich sehr unsicher im Umgang mit Kritik und Anmerkungen. Ich sah mich nicht in der Rolle einer Lehrerin ihren Unterricht „reinzupfuschen“. Mit der Zeit merkte ich jedoch, dass die Unterstützung gewünscht ist. Ich habe hierbei stets nach dem Prinzip „Hilfe zur Selbsthilfe“ gearbeitet.

Beim täglichen Zähneputzen war dann jedoch eine Leitlinie nötig. So entwickelten wir für den Kindergarten, die „PP“ Klassen und die erste sowie zweite Klasse, Plakate mit Regeln fürs Zähneputzen. Wir orientierten uns dabei natürlich an unserer Zielgruppe. Unsere Zielgruppe, die Kinder, lässt sich als äußerst lebendig, herzlich, aufgeschlossen und wissbegierig beschreiben. Deswegen entwickelten wir zusätzlich einen kleinen Zahnputzsong, den wir immer vor dem Zähneputzen zusammen gesungen haben.

Bei der Unterstützung der „PP2“ Gruppe versuchte ich stets an den Unterrichtsstoff anzuknüpfen. Beispielsweise wurde im Unterricht über Körperteile gesprochen wie Hände, Füße etc. gestalteten wir mit Fingerfarbe und den Händen der Kinder kleine Elefanten.

Rückwirkend muss ich sagen, dass ich eine tolle Zeit in Kenia hatte, aus der ich für meine Persönlichkeit sehr viel mitgenommen habe. Ich habe angefangen mir Gedanken zu machen über Themenbereiche wie beispielsweise unser Konsumverhalte, unseren Lebensstandard oder die Normalität der Ressourcen, mit denen wir in Deutschland leben.

Diesen Luxus erleben kenianische Kinder nicht!