Schulferien in Kenia – und jetzt? – Bericht von Luisa

Im Oktober 2018 ging das wohl größte Abenteuer meines bisherigen Lebens los.75 Tage als Volontärin Bildungs- und Sozialzentrum in Kenia. Da in Kenia Ende Oktober die großen Ferien, welche bis Januar gehen, begannen, stellte sich schnell die Frage: und jetzt?
Kein Schulalltag mehr, in den man sich integrieren kann, kein Unterricht, den man unterstützen kann. Doch trotz Ferien gab es eine Menge zu tun!

Da ich gerne Soziale Arbeit studieren möchte, bestand meine Hauptaufgabe darin Nelly – die Sozialarbeiterin der Schule – zu unterstützen und ihr ein wenig über die Schulter zu schauen. Gemeinsam konnten wir in den Ferien viel schaffen und so zum Beispiel auch ein System entwickeln, um Nelly die Arbeit und ihren Tag besser zu strukturieren.

Die Arbeit mit ihr und das Erarbeiten verschiedener Lösungsansätze für Probleme hat viel Spaß gemacht, da sie meine Hilfe sehr geschätzt hat und jede unserer Ideen so gut es ging umzusetzen versuchte. Was jedoch vor allem in den Ferien überall deutlich wurde war, wie wichtig der Verein Projekt Lebensblume e.V. und das DIANI Bildungs- und Sozialzentrum für die Kinder vor Ort ist.
Jeden Tag waren viele der Schülerinnen und Schüler auf dem Schulgelände, um dort gemeinsam mit ihren Freunden zu spielen, sich ein Buch in der Bücherei auszuleihen und in Ruhe ein wenig zu lesen oder auch mit uns Volontären zu quatschen.

Auch das Angebot der Feriennachhilfe wurde von den Schülern sehr gerne angenommen, sodass ich vor oder nach meiner Arbeit mit Nelly täglich noch Nachhilfe gab. Da die Nachhilfe freiwillig war, war es jedes Mal lustig mit den Kindern zusammen zu lernen. Ich hatte das Gefühl, dass die DIANI Montessori Academy für die SchülerInnen nicht nur eine Schule ist. Sie ist ein Spielplatz, ein Ort, um Freunde zu treffen, ein Ort, um neue Sachen zu lernen und auszuprobieren und anscheinend auch ein Ort, den man sogar in seinen Ferien gerne besucht. Die Freude und Dankbarkeit, die ich in Kenia als Volontärin jeden Tag erfahren durfte, und die Freundschaften, die ich dort schließen konnte, haben mir eine der schönsten Zeiten meines Lebens beschert und ich bin froh und dankbar über jeden, der dieses Projekt in die Wege geleitet hat und/oder es weiter unterstützt.