Strickpullover als Selbsthilfeprojekt und Sandalen-Produktion –

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Nzaro probiert seinen neuen Pullover sofort an und präsentiert ihn stolz. Er ist glücklich und dankbar für das Geschenk. Der Junge gehört zu den hilfsbefürftigsten Kindern der DIANI Montessori-Akademie, denen Susanne – ehemalige Schulleiterin und Projektbetreuerin vor Ort – einen neuen wärmenden Pullover geschenkt hat. Gerade jetzt, in der Regenzeit ist es den kenianischen Kindern immer kalt. Deshalb hatte Susanne anlässlich ihres runden Geburtstages auf private Geschenke verzichtet und stattdessen bei ihren Freunden um die Unterstützung von zwei von ihr initiierten Projekten gebeten.

„Zum einen wollte ich die Kinder aus unserem Projekt unterstützen und gleichzeitig nach dem Motto ,Hilf mir, es selbst zu tun’  Eunice, einer Mutter von sieben Kindern Arbeit und damit ein zusätzliches Einkommen verschaffen.“, erklärte Susanne. Zunächst wurde in Wolle investiert und Eunice beauftragt,  zehn Pullover in den Schulfarben grün und orange auf ihrer Strickmaschine zu fertigen.

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Zwischenzeitlich wurden die Pullover fertig gestellt und verschenkt. Bei der Verteilung der Sachspenden wird seitens der Projektleitung darauf geachtet, dass alles gerecht auf die 172 Schulkinder verteilt wird, damit  unter den Schulkindern und lokalen Projektmitarbeitern kein Neid entsteht.
Mit dem erzielten Einkommen kann Eunice die Lebenshaltungskosten für die Familie für einige Zeit aufbringen.
Beim zweiten Projekt handelt es sich um die Herstellung von Sandalen, die wegen der günstigen Preise und der extremen Haltbarkeit aus alten Autoreifen hergestellt werden.

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„Upcycling“ heißt hierzulande der neue Trend. In Kenia dagegen ist die Weiterverwertung eine alltägliche Notwendigkeit. Seit einer Woche verbringt Ziro – Musiklehrer und handwerklich begabter Künstler – jede freie Minute damit, Sandalen für die Jungen und Mädchen der Schule anzufertigen.

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Die Benutzung von Schuhen ist besonders wichtig, da zum einen die Erde in Diani Beach aus hartem Kalkgestein besteht und somit die Verletzungsgefahr groß ist. Andererseits kommen in Kenia Würmer vor, die über die Fußsohlen in die Haut eindringen können und dort als Parasiten leben. Da die meisten Eltern der Schulkinder das Geld für eigene Schuhe nicht aufbringen können, werden den Schülern immer wieder  Schuhe für die Schuluniform  vom Verein geschenkt. So fand die letzte Spendenaktion im März 2015 statt. Um die eigenen Schuhe zu schonen, können die Kinder die neue Sandalen während der Schulzeit beim Spielen und Sport benutzen. Ein Modell erhielt vorne Kappen als Zehenschutz, damit die Sandalen zum Fußballspielen benutzt werden können. Andere Sandalen wurden vorne mit einer Blume verziert. Ziro ist sehr zufrieden mit seinen neuen „Kunstwerken“.
Eine gelungene Aktion!

 

weitere Information: siehe Bericht von Josi Küsters vom März 2015