Stahlende Kinderaugen als Dank

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Patience hält ihre ersten eigenen Buntstifte in der Hand und strahlt.

Am DIANI Bildungs- und Sozialzentrum, Kenia findet die Abschlussfeier zum Schuljahresende statt und Patience ist für ihre besonders guten Ergebnisse in den Vergleichsarbeiten ausgezeichnet worden. Für sie sind die Buntstifte ein besonders wertvolles Geschenk, da sich ihre Familie solchen Luxus nicht leisten kann. Ähnlich geht vielen Kindern an der Schule. Die eigenen Familien, häufig alleinerziehende Mütter oder Großmütter, können nicht einmal die Schulmaterialien finanzieren und so werden diese wie auch das tägliche Mittagessen vom Bildungs- und Sozialzentrum zur Verfügung gestellt.

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Neben Patience steht ganz stolz Muhamend Ali. Er hat seine persönlichen Prüfungsergebnisse im Vergleich zu seinen Mitschülern am meisten gesteigert.

Neben den schulischen Leistungen wurden auch soziales und ökologisches Engagement ausgezeichnet. So wurde Agnes für die Betreuung jüngerer Schülerinnen geehrt, Fidel für sein besonders aktives Engagement beim „Strandsäuberungstag“ und Raymondo für seine sportlichen Höchstleistungen.

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Die Preise waren Sachspenden der Volksbank Heinsberg eG an das Projekt Lebensblume e.V., für die ich mich als Vereinsmitglied im Namen der Schüler, Lehrer und Angestellten des DIANI Bildungs- und Sozialzentrums herzlich bedanke. Meine Dank gilt auch allen anderen Sachspendern und Unterstützern beispielsweise den Kindern der Martinus Schule, Orsbeck oder den Kindern der Astrid-Lindgreen-Schule Suesterseel. Neben den Buntstiften umfassten die erhaltenen Hilfsgüter z.B. Kugelschreiber, Hemden und Kulturbeutel, die im Reisegepäck von Vereinsmitgliedern und Volontären nach Kenia gebracht wurden. Ein Großteil der Spenden wurde bereits an hilfsbedürftige Schüler und Angestellten als Anerkennung und Motivation für besondere Leistungen verteilt. Diesmal wurden auch die Lehrer für ihr großes Engagement belohnt. Die Lehrer, die in Kenia üblicherweise im Anzug mit Hemd unterrichten, trugen bei der Schuljahres-Abschluss-Feier erstmalig stolz ihre neuen  gesponderten Hemden, die für sie bei einem Gehalt von ca. 100 € und vergleichbaren Lebensmittelpreisen für Grundnahrungsmittel wie in Deutschland unerschwinglich wären.

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Zurzeit bildet die Schule 160 Kinder aus, die von 10 einheimischen Lehren und 15 Angestellten unterrichtet, verpflegt und intensiv betreut werden. Zusätzlich werden ca. 50 ehemalige Schüler in weiterführenden Schulen gefördert, denen der Weg zur weiterführenden Schule ohne diese finanzielle Hilfe verwehrt geblieben wäre. Die Projektleiter Christina Missong und Klaus Schneider betreuen das Projekt seit 16 Jahren jeweils sechs Monate im Jahr vor Ort. Die beiden werden in ihrer Arbeit regelmäßig von Volontären aus dem Kreis Heinsberg unterstützt.

Eine gute Schulbildung der Schüler bildet den Hauptbestandteil des Engagements vom Verein Lebensblume e.V. am DIANI Bildungs- und Sozialzentrum, ist aber bei weitem nicht das einzige Projekt. Um den Schülern soziale und politische Partizipation zu ermöglichen, die in Kenia in vielerlei Hinsicht an eine Geburtsurkunde geknüpft ist, setzt sich der Verein für die Geburtsregistrierung der Schüler und Angestelltenkinder ein. Beispielsweise ist die Geburtsurkunde Voraussetzung für eine gesundheitliche Versorgung (Krankenversicherung) oder auch zur Ausübung des Wahlrechtes, aber auch Voraussetzung für einen Schulbesuch. Des Weiteren erschwert sie Kinderarbeit und eine frühzeitige Verheiratung. Die Geburtsurkunden sind leider meistens nicht in den bedürftigen Familien vorhanden. Die nachträgliche Ausstellung kostet ca. 10 Euro. Somit ist mit einem relativ geringen finanziellen Aufwand das Leben eines einzelnen Menschen positiv zu verändern. Diese Aufgabe liegt mir persönlich sehr am Herzen und ich möchte hierfür um Unterstützung werben.

Getreu dem Motto der Volks- und Raiffeisenbanken „Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt“ ist meine Motivation die Dankbarkeit in Deutschland geboren zu sein und damit verbunden das Wohlergehen meiner Familie. Diese spornt mich an, mich für bedürftige Kinder in Diani, Kenia, zu engagieren. Ich freue mich zu sehen wie auch „kleine alltägliche Dinge“ einem Kind ein Lächeln oder Stolz ins Gesicht zaubern können.

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Es ist toll festzustellen, dass die Hilfe dort tatsächlich 1:1 ankommt oder dass sich durch die Selbsthilfeprojekte des Vereins Projekt Lebensblume e.V. das Lebensumfeld der Schüler/-innen des DIANI Bildungs- und Sozialzentrums positiv verändert.

Marigret Bierbaum

Vorstehender Artikel ist am 27.06.2016 in der „WIR“ – Mitarbeiterzeitung der

Volksbank Heinsberg eG Ausgabe 88 2/2016 erschienen.

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